Grundwissen der Poolpflege


Zwei Dinge für den Pool

Ein gut gepflegtes Becken benötigt wirklich nur Zwei Dinge: Einmal PH-Mittel (Heber oder Senker; meistens Senker), um den PH-Wert stabil zu halten und dieser sollte ideal bei 7,0 liegen, denn dann kann das Chlor effektiv und optimal arbeiten. Und dabei wären wir beim Zweiten Mittel, dem Chlor...mehr benötigt man nicht! Auch keine Anti-Algenmittel oder sonstige Zusätze - Hat man einen stabilen Pool und wird das Wasser mindestens 8-12 Stunden bewegt, dann bilden sich in einem Pool mit gleichbleibendem Chlorlevel auch keine Algen, glitschige Böden oder sonstige Nebenerscheinungen.
Das Wasser unseres derzeitigen Pools hat bisher keinen einzigen Zusatz gesehen, nicht einmal Flockmittel und es ist jede Saison aufs neue Glasklar und frei von Schwebstoffen. Nach der Winterruhe wird das Becken abgedeckt und es werden im Schnitt 6000 Liter nachgefüllt, damit er wieder auf Betriebshöhe ist; somit ist ein Basisaustausch an Frischwasser schon zu Saisonbeginn geben. Der Rest an Wasseraustausch ergibt sich durch normale Fluktuation wie Rückspülen des Sandfilters, Badebetrieb etc. und diese Differenzen werden mittels der automatischen Niveauregulierung nachgefüllt. Unser Chlorwert liegt dabei um ~ 1,0 ppm und dabei handelt es sich um freies anorganisches Chlor. Ebenfalls sind in unserem Becken keinerlei Chlorbindemittel wie Isocyanursäure o.ä. vorhanden. Steigen die gebundenen Chloranteile in Form von Chloraminen trotz der sogar zusätzlich eingesetzten UV-Filterung, dann wird das Becken kurzzeitig auf 5-6 ppm hochgechlort (Knickpunktchlorung) und damit werden die Chloramine zerstört. Nach dem einpendeln des freien Chlors auf ~ 1ppm ist dann alles wieder im Lot. Diesen Vorgang - sofern er überhaupt nötig ist, denn er tritt nur bei extremer Poolfrequentierung auf - leite ich meistens innerhalb der Woche ein, wenn zu erkennen ist, dass das Becken für 1-2 Tage nicht genutzt wird. Bei Sonneneinstrahlung wird freies, ungebundenes Chlor innerhalb sehr kurzer Zeit wieder bis auf den Sollwert abgebaut. Denn das ist der Nachteil von freiem Chlor, es hat keinen Puffer und zerfällt sehr schnell unter freien Himmel; ist aber hochreaktiv und dadurch sehr effektiv.

Anorganisches Chlor
Freies anorganisches Chlor erhält man z.B. mittels einer Salzelektrolyse-Anlage, was sehr angenehm ist, da man keine Chemikalien schleppen bzw. frei dosieren muss. Einzig muss das Becken mit einem Salzgehalt von 0,4 % betrieben werden. Aus dem im Wasser enthaltenen Salz = NaCl wird mittels der Elektrolyse freies Chlor, indem es das Cl vom Na abspaltet. Zerfällt das Cl wieder, dann begibt es sich wieder in den Kreislauf und es entsteht wieder NaCl - ein einfacher und ungefährlicher Prozess, der den Beckenbetrieb auf ein Minimum an Arbeit reduziert.
Alternativ kann man anorganisches Chlor als Flüssigchlor dem Becken zugeben (zu bekommen im Schwimmbadhandel als Natriumhypochloritlösung)  - Die Handhabung ist aber nicht einfach, da diese Lösungen meistens bei automatischen Chlordosieranlagen zum Einsatz kommen und bei Handzugabe müsste man regelmäßig messen und immer wieder nachdosieren, da sich Natriumhypochlorit wie oben beschrieben sehr schnell zersetzt und keinen Langzeitpuffer besitzt.

Organisches Chlor
Tabletten, Multi-Tabs etc. hingegen sind immer organisch und enthalten grundsätzlich als Trägermaterial ein organisches Bindemittel (Isocyanursäure; kurz -> Cyanursäure) und das zu großen Anteilen (ca. 50%) - hier funktioniert das alles etwas anders -> Das Bindemittel/Trägermaterial dient als Depot und nachdem man ein Tab ins Wasser (per Dosierskimmer) gegeben hat, löst sich Chlor von dem Trägermaterial und kann im Wasser seinen Dienst tun; es desinfiziert das Wasser und verbraucht sich dabei....neues Chlor wird aus dem Depot freigegeben und der Prozess beginnt von vorne und zwar solange, bis das Tab aufgebraucht ist - Das Chlor ist weg, das Bindemittel/Trägermaterial (die Cyanursäure) verbleibt aber im Becken. Alles funktioniert in einem Gleichgewicht: Ein Tab = Chlor und Bindemittel im ausgewogenen Zustand. Da das Bindemittel auch nach Auflösen der Tabs im Wasser verbleibt und neues freies Chlor an sich bindet, bedeutet das nun, das je mehr Tabs aufgelöst wurden, auch umso mehr Bindemittel/Trägermaterial im Wasser ist. Neue Tabs setzen also wieder Chlor frei, da aber das Gleichgewicht außer Kontrolle ist, bindet sich das freie Chlor sofort an das Trägermaterial und es ist somit "kraftlos", da es in einer festen Verbindung mit der reichlich vorhandenen Cyanursäure steht. Als Folge fängt das Wasser trotz optimalem oder sogar hohem Chlorgehalt an zu kippen, es bilden sich glitschige Stellen und das Wasser fängt an grün zu werden!!!
Aus diesem Grund muss bei der Verwendung von Chlortabs oder Multitabs regelmäßig Wasser abgeführt und Frischwasser zugeführt werden - Als grobe Regel gilt hier 3% - 5% des Beckenvolumens pro Woche. Es gilt: Je weniger Bindemittel (Cyanursäure), umso besser!

Messung
Kann man dieses Bindemittel messen? Ja, man kann, allerdings nicht auf herkömmliche Weise, also mit Messstäbchen bzw. Schütteltester. Hierzu gibt es komplexere Messgeräte, die sowohl PH-Wert, DPD1 (freies Chlor), DPD3 (gebundenes Chlor) und auch CYA (=Cyanursäure) messen können. Ein gutes Beispiel für ein halbwegs erschwingliches Gerät ist hier der "Scuba 2" und auch der baugleiche von Bayrol angebotene "electronic Pooltester". Ein solches Gerät kann ich nur jedem ans Herz legen, der seinen Pool mit fachlichem Background und soliden Werten betreiben möchte.
Desweiteren möchte ich noch anmerken, dass man auch ohne elektronischem Gerät nach Möglichkeit NICHT auf die sogenannten "Teststäbchen" setzen sollte, da diese schlichtweg zu ungenau sind und gerade durch äußere Einflüsse (Feuchtigkeit, Wärme etc.) sehr schnell nicht einmal mehr ansatzweise im Toleranzbereich messen -> Ein normaler Schütteltester mit Testtabletten für DPD1 und PH versieht seinen Dienst hier deutlich besser und ist von der Handhabe her ebenfalls sehr unkompliziert :-)

Chlor - Oh je!
Und BITTE eins sei angemerkt....für diejenigen, die immer wieder und auch gerne behaupten: "Ja aber iihgitt - Chlor ist doch ungesund und das tue ich meinen Kindern nicht an, da tausche ich lieber alle 3-5 Tage das Wasser!". JA, so kann man denken und das kann man machen; ICH würde meine Kinder in einem solchen Haushalt niemals ins Wasser lassen, denn sämtliche Bakterien und dazu gehören vor allem die Fäkalbaktieren, vermehren sich in einem schönen warmen Pool exorbitant! Und unter dem Mikroskop betrachtet, würde nach zwei Tagen ohne Chlorzusatz niemand mehr ins Wasser gehen - All das hat auch nicht nur etwas mit Hygiene zu tun, sondern ist naturgemäß normal und zudem werden auch so über den Körper sämtliche Formen von Fremdstoffen, Bakterien und Verunreinigungen in das Becken getragen + Umwelteinflüsse wie Vögel & Co.
Es hat schon viele Leute flach gelegt durch eine bakterielle Infektion, aber niemals durch Chlor im Poolwasser!

Chlorgeruch
Sollte das Becken nach Chlor riechen, dann ist es übrigens nicht das Chlor was riecht, sondern es sind die Chloramine. Chloramine werden auch als gebundenes Chlor bezeichnet, da es nach getaner Arbeit im Pool verbleibt und dort Verbindungen/Reaktionen eingeht mit z.B. Harnstoff (Urin), Kreatin (Hautschuppen), Aminosäuren etc. Chloramine sind im Übrigen auch für die roten Augen oder Hautreizungen verantwortlich; seltenst ist es die berüchtigte Chlorallergie. Chloramine bilden sich bei einem zu geringen Anteil von freiem Chlor im Wasser und können so nicht zerstört bzw. abgebaut werden. Es ist also nicht das ZUVIEL an Chlor was riecht, sondern das ZUWENIG an Chlor, was für den typischen Schwimmbad-Chlorgeruch verantwortlich ist!
Tritt dieser typische Geruch auf, z.B. nach einer sehr starken Frequentierung durch mehrere Personen, oder durch einen dauerhaft zu niedrig gehaltenen Chlorwert, dann sollte man diese Chloramine mit "Gewalt" beseitigen, durch eine sogenannte Knickpunkt-Chlorung oder auch Stoßchlorung. Hierzu sollte man den Pool kurzzeitig auf 5-6 ppm hochchloren, denn dadurch werden die Chloramine zerstört und der Geruch in Verbindung mit den Nebenwirkungen verschwindet.

Fazit
Man merkt also schon, ein Pool ist etwas mehr, als nur Badespaß - Er bedeutet verantwortungsvolles Handeln im und mit dem Medium Wasser! Dem Wasser ist es egal, ob es in einem 10 Liter Eimer steht, einem Planschbecken mit 100 Litern, einem Pool mit 5.000 Litern oder wie unserem aktuellen Becken mit 35.000 Litern - Es will gepflegt UND bewegt werden; stehendes Wasser kippt, bewegtes Wasser hingegen deutlich langsamer. Mit der nötigen Sorgfalt, einem Grundinvest an Pool-Equipment (PH-Messung, PH-Senker & Chlor) lässt sich ein Becken ohne Komplettwasserwechsel problemlos über die Saison bringen. Und dabei ist zu beachten, dass eine Filteranlage erst ab dem Begriff "Sandfilteranlage" eine Filteranlage wird und idealer Weise erst ab 50 KG Sand; alles darunter ist Spielerei und Geldschneiderei. Ein Kartuschenfilter, wie er bei den meisten Quick-Up-Sets dabei ist, eignet sich sehr wohl zum Bewegen des Wassers, allenfalls noch zum Abfangen von grobem Treibgut, ist aber in dieser Preiskategorie niemals ein wirklicher Ersatz für eine Sandfilteranlage.


Pool & eisenhaltiges Brunnenwasser / Grundwasser

Wer kennt es nicht das Problem: Man will den lieben Kleinen was gutes tun, stürzt an einem heißen Sommertag in den Baumarkt oder einen der bekannten Discounter und besorgt sich auf die Schnelle einen Quick-Up-Pool. Diesen möchte man, natürlich um die Kosten gering zu halten, mit Brunnenwasser füllen. Gesagt getan, Wasser marsch und am Ende dann noch, damit es auch sorgenfrei ans Planschen gehen kann, eine von den Multi-Tabs im Dosierer hinzugefügt. Sogleich beginnt das Chlor in den Tabs das zu tun, was es soll - Alles was im Wege ist wird bekämpft und dazu zählt natürlich auch das im Brunnenwasser/Grundwasser enthaltene Eisen! Dieses oxidiert durch die Reaktion mit dem Chlor innerhalb kürzester Zeit und das Wasser färbt sich zusehends braun-grün.
Etlichen Poolbesitzern ist das nicht mal klar und diese gehen davon aus, das Wasser sei gekippt oder stark veralgt und somit wird nicht selten das ganze Wasser getauscht. Das ist natürlich überflüssig, denn ein Pool kippt nicht einfach nur so innerhalb von wenigen Stunden!

Was ist also zu tun?

Lösung A) Man füllt mit Leitungswasser, dieses ist meist frei von Eisen bzw. enthält Eisen nur noch in geringen Mengen und man kann mit der normalen Poolpflege (also Chlor-/Multitabs) nach Anleitung loslegen.
Lösung B) Man füllt dennoch mit Brunnen-/Grundwasser, nimmt sich etwas mehr Zeit und verfährt wie folgt:


Hierbei handelt es sich um eine Idee aus vergangenen Tagen - Ich betone, dass man idealer Weise kein Brunnenwasser für den Pool verwenden sollte, aber das lassen wir mal außen vor. Denn nicht immer geht es darum, was schön, fein oder korrekt ist, vor allem im Bezug auf die Hersteller von Poolchemie & Co., es geht vielmehr darum aufzuzeigen, wie man ein vorhandenes Problem aus der Welt schafft und sich nicht einfach ergeben davor stellt und kapituliert ;-)
Vor allem in Kleingartenanlagen gibt es oft nur diese Möglichkeit der Poolbefüllung und auch dort sollte es doch möglich sein, klares und gepflegte Wasser haben :-)


Los geht es -> Zur Vorbereitung besorgt man sich eine herkömmliche Gartenpumpe - Dies kann eine Pumpe für wenige Euro sein und muss auch nicht aus Edelstahl bestehen....nach getaner Arbeit sollte man die Pumpe dann mit ordentlich Frischwasser spülen, so beugt man evtl. Korrosion vor! Solch eine Pumpe hat was jeder Kleingarten- bzw. Gartenbesitzer sowieso schon im Bestand.
Am Saugbereich der Pumpe muss ein stabiler, aber trotzdem flexibler Schlauch angebracht werden...gut eignet sich dazu ein paar Meter Elektro-Wellrohr aus dem Baumarkt in 25mm Ausführung, welches mittels Schlauchstutzen und Schraubschelle am Pumpengehäuse montiert wird. Die Druckseite der Pumpe dient zum Abtransport von Schmutzwasser und hier reicht ein normaler Gartenschlauch, der optimal in den Kanal geführt werden sollte.



Desweiteren benötigt man ein langes Saugrohr; hierzu eignet sich idealer Weise ein normales DN 40 HT-Rohr aus dem Baumarkt, an dessen Ende man den Saugfuß eines Nass-Saugers einsteckt (Besitzen mittlerweile auch viele). Oben aus einem Reststück Kunststoffgewinde einen Übergang gebastelt, in den wiederum das Wellrohr eingeschoben wird und alles mittels Panzertape verbunden - Das geht sicherlich auch hochwertiger, dass Ziel ist aber immer noch ein schnelle, effiziente & günstige Lösung zu schaffen - Diese Kleber-Konstruktion hält auch bei mehrfachem Einsatz locker eine Saison.




Nun zum bekannten Szenario....Da im Anschluss einiges an Wasser hinausgepumpt wird, sollte man ruhig soweit es geht anfüllen.....Man hat also mit Brunnenwasser befüllt, PH-Wert eingestellt und Chlor oder Aktivsauerstoff als Desinfektionsmittel zugegeben und das Eisen im Wasser oxidiert alsbald und verfärbt das Wasser in leichtem Braun-Grün.


   
Hierbei handelt es sich nicht um Algen und auch nicht wirklich um Schmutz, genau genommen ist das Wasser sogar sauber - nur das Auge sagte einem klar etwas anderes!



Nochmal und ganz Wichtig - Die Wasserwerte sollten sollten stimmen, denn sonst kann das Chlor nicht effizient arbeiten; hierzu den Wasserwert vor der ganzen Prozedur auf PH 7 einstellen.




Nun kommt das eigentliche Wundermittel zum Einsatz - flüssiges Flockmittel.
Achtung -> Das sollte man bei normalen Billig-Kartuschenfiltern niemals nur so zusetzen, denn dafür sind diese Arten von Filteranlagen NICHT ausgelegt! Dafür bedarf es mindestens einer kleinen Sandfilteranlage...aber hätte man diese, dann müsste man sich das hier nicht antun ;-)
Das Flockmittel nach Anleitung dem Wasser zugeben und manuell gut vermengen. Alternativ kann man auch den Kartuschenfilter OHNE den Filtereinsatz laufen lassen und das Wasser so für eine Weile schön im Kreis pumpen (30 Minuten).




Das Ganze sieht nach einigen Minuten dann nochmal um einiges trüber aus, davon bitte nicht entmutigen lassen!
Das Flockmittel verbindet sich nun mit den im Wasser schwebenden Trübstoffen, also auch dem Eisenoxid.
Nun muss das gesamte Becken ruhen...das dauert einige Stunden...idealer Weise beginnt man mit dem Vorgang des Flockens am Nachmittag, lässt das System 30 Minuten laufen bzw. durchwirbelt das Wasser mehrfach mit z.B. einem Kescher und lässt es dann bis zum nächsten Morgen ruhen.




Am Morgen danach (oder etliche Stunden später) hat sich das Flockmittel mit dem Eisenoxid auf den Boden des Pools abgesetzt - unten im Bild eine Aufnahme, wo der Vorgang noch nicht ganz abgeschlossen ist, aber zur Demonstration ausreichend und gut erkennbar.
Nun Saugt man mittels der Gartenpumpe und dem gebastelten Sauger VORSICHTIG den Poolboden ab; dabei wird das Flockmittel mitsamt Eisenoxid aus dem Becken befördert - Hat man einen Kanal in der Nähe, macht es das einfacher, denn in Rasen und Hecke sollte man das ganze nicht leiten.



Hier nochmal der Effekt aus der Nähe:



Hat man vorsichtig gearbeitet und dabei so wenig wie möglich aufgewirbelt, sieht das Ganze am Ende des erfolgreichens Vorgangs so aus:



Funktioniert es nicht direkt auf Anhieb, dann einfach nochmal eine Weile ruhen lassen und die Reste erneut absaugen.

Auf diese Weise hat man sämtliches Eisen aus dem Wasser befördert und das Wasser bleibt von nun an schön klar.
Wichtig ist, dass die Poolpflege nach Anleitung erfolgt! Im Klartext bedeutet das, man halte den PH-Wert auf 7 und chlore mittels Dosierskimmer auf einen Wert von 0,6 - 1 ppm. Bewusst ein wenig Reserve einplanen, denn sind erst einmal 3-4 oder mehr Racker im Wasser, dann ist ein Puffer von 0,6 ppm nicht wirklich viel und ein Chlorwert von um die 1 ppm stellt auch keinerlei Probleme dar.

Auch wenn ich mich hier wiederhole, aber evtl. hat jemand den Abschnitt oben nicht gelesen:

BITTE eins sei angemerkt....für diejenigen, die immer wieder und auch gerne behaupten: "Ja aber iihgitt - Chlor ist doch ungesund und das tue ich meinen Kindern nicht an, da tausche ich lieber alle 3-5 Tage das Wasser!". JA, so kann man denken und das kann man machen; ICH würde meine Kinder in einem solchen Haushalt niemals ins Wasser lassen, denn sämtliche Bakterien und dazu gehören vor allem die Fäkalbaktieren, vermehren sich in einem schönen warmen Pool exorbitant! Und unter dem Mikroskop betrachtet, würde nach zwei Tagen ohne Chlorzusatz niemand mehr ins Wasser gehen - All das hat auch nicht nur etwas mit Hygiene zu tun, sondern ist naturgemäß normal und zudem werden auch so über den Körper sämtliche Formen von Bakterien und Verunreinigungen in das Becken getragen + Umwelteinflüsse wie Vögel & Co. - Es hat schon viele Leute flach gelegt durch eine bakterielle Infektion, aber niemals durch Chlor im Poolwasser!

Sollte das Becken nach Chlor riechen, dann ist es übrigens nicht das Chlor was riecht, sondern es sind die Chloramine. Chloramine werden auch als gebundenes Chlor bezeichnet, da es nach getaner Arbeit im Pool verbleibt und dort Verbindungen/Reaktionen eingeht mit z.B. Harnstoff (Urin), Kreatin (Hautschuppen), Aminosäuren etc. Chloramine sind im Übrigen auch für die roten Augen oder Hautreizungen verantwortlich; seltenst ist es die berüchtigte Chlorallergie. Chloramine bilden sich bei einem zu geringen Anteil von freiem Chlor im Wasser und können so nicht zerstört bzw. abgebaut werden. Es ist also nicht das ZUVIEL an Chlor was riecht, sondern das ZUWENIG an Chlor, was für den typischen Schwimmbad-Chlorgeruch verantwortlich ist!
Tritt dieser typische Geruch auf, z.B. nach einer sehr starken Frequentierung durch mehrere Personen, oder durch einen dauerhaft zu niedrig gehaltenen Chlorwert, dann sollte man diese Chloramine mit "Gewalt" beseitigen, durch eine sogenannte Knickpunkt-Chlorung oder auch Stoßchlorung. Hierzu sollte man den Pool kurzzeitig auf 5-6 ppm hochchloren, denn dadurch werden die Chloramine zerstört und der Geruch in Verbindung mit den Nebenwirkungen verschwindet.
Man merkt also schon, ein Pool ist etwas mehr, als nur Badespaß - Er bedeutet verantwortungsvolles Handeln im und mit dem Medium Wasser! Dem Wasser ist es egal, ob es in einem 10 Liter Eimer steht, einem Planschbecken mit 100 Litern, einem Pool mit 5.000 Litern oder wie unserem aktuellen Becken mit 35.000 Litern - Es will gepflegt UND bewegt werden; stehendes Wasser kippt, bewegtes Wasser hingegen deutlich langsamer. Mit der nötigen Sorgfalt, einem Grundinvest an Pool-Equipment (PH-Messung, PH-Senker & Chlortabs) lässt sich ein Becken ohne Komplettwasserwechsel problemlos über die Saison bringen. Und dabei ist zu beachten, dass eine Filteranlage erst ab dem Begriff "Sandfilteranlage" eine Filteranlage wird und idealer Weise erst ab 50 KG Sand; alles darunter ist Spielerei und Geldschneiderei. Ein Kartuschenfilter, wie er bei den meisten Quick-Up-Sets dabei ist, eignet sich sehr wohl zum Bewegen des Wassers, allenfalls noch zum Abfangen von grobem Treibgut, ist aber in dieser Preiskategorie niemals ein wirklicher Ersatz für eine Sandfilteranlage. Das oben gezeigte Beispiel zum entfernen des Eisens aus dem Brunnenwasser steht hierbei auch für die sonstigen Trübstoffe, die ein Kartuschenfilter dieser Filterschärfe nämlich nicht herausfiltern kann und sofern man es dann doch bei dem Kartuschenfilter belassen möchte, so kann man den obigen Vorgang natürlich nach belieben wiederholen....Eine Saison haben wir das auch durchgehalten, aber wissentlich deswegen, weil der Quick-Up-Pool der Test für MEHR im Jahr danach war ;-)




In diesem Sinne, allen Poolanern allzeit klares Wasser und viel Spaß beim planschen/schwimmen :-)



Helgo Meyer
www.meyerpower.de